Das Brunnenhäusle in den Mörikeanlagen

Es entspringt der Christophsquelle beim Christophsbad über der Fils, sowie beim Freibad. Die Christophsquelle wurde als im Handel bekannt als “Göppinger Sprudel”. Quellfrisch getrunken war er nicht jedermanns Geschmack, da leicht schwefelhaltig.

Beliebt bei allen Abfüllern waren aber die Freibadbrunnen in der Ulmerstraße (Richtung Eislingen) und beim benachbarten alten Wasserwerk. Die Christophsquelle, seit 1414 war für Heilkuren im gleichnamigen Bad selbst bei den Herzögen von Württemberg beliebt.

Die Stadtväter wollten aber ihren Bürgern nicht nur dieses adlige Wasser im Bade oder an der Quelle zugute kommen lassen, sondern auch außerhalb der Unteren Stadt, also hier oben bei der Oberhofenkirche. So entstand im Jahre 1928 hier neben dem Oberhofenpark und -friedhof, nämlich den östlich angrenzenden Mörikeanlagen dieses Häusle für Sauerwasserentnahme und Ausschank im Freien, natürlich auch für andere geistig-sprudelnde Getränke unter dem Schutze der Platanen.

Das Häusle, ein mit Cannstatter Travertin verkleidetes Oktagon, ist vom säulengestützen Dach überragt und schließt die Sichtachse entlang des Brünneles nach Norden ab.

Leider bemerkte man dann, dass wegen der großen Entfernung zur Quelle und zu geringer Schüttung das Sauerwasser nicht so arg aus den vier Rohren sprudelte, wie gedacht. Eine separate Bohrung in der Nähe erbrachte keine befriedigenden Ergebnisse, jetzt fließt das noch leicht säuerliche, aber jedenfalls gesunde Wasser. Auf den Täfelchen neben den Wasserhähnen sind die Ingredienzen verzeichnet.

So entschloß man sich, den durstigen Bürgern mehrmals am Tag ihr Sauerwasser aus den Quellen am Wasserwerk in sogenannten thermophor-artigen Behältern zuzuführen. Da gab es auch Milch und Bier, wie gesagt. Ein Absitzen und Schwätzle beim Brunnenhäusle war deshalb sehr beliebt.

Ein Biergarten im Park ist im Aufbau und am jährlichen Maientag werden beim und nach dem Festzug die Bratwürste und Getränke von jung und alt bei ihrem Brunnenhäusle genossen.