Freihof

Im Bereich des heutigen Freihof-Gymnasiums stand einst der Freihof, möglicherweise eine der frühen alamannischen Siedlungsstellen, neben Ober- und Niederhofen, aus denen Göppingen schließlich hervorging. Der Freihof ist allerdings erst im Jahre 1477 schriftlich genannt. Das Gelände wurde 1874 mit einem Schulhaus überbaut, dem heutigen Altbau des Freihof-Gymnasiums. So bleibt fraglich, wie weit in diesem Bereich tatsächlich die Siedlungstätigkeit zurück in die Vergangenheit reicht.

Die Steinreliefs im Sockel des alten Gymnasialgebäudes stammen aus den 1950er Jahren. Sie entstanden nach einer Anregung des Kunsterziehers Robert von der Heide und erzählen Szenen aus der Göppinger Stadtgeschichte: Angefangen von der Inbesitznahme Göppingens durch Württemberg, über den ersten Maientag 1650, den Aufstand der Göppinger Weiber 1688 und den beiden Stadtbränden von 1425 und 1782, bis hin zur Göppinger Bürgerwehr in der Revolution von 1848, der Industrialisierung, dem Abschied der Soldaten zu Beginn des Ersten und der Rückkehr der Kriegsgefangenen aus dem Zweiten Weltkrieg.

Wir bewegen uns nun vom Freihof-Gymnasium Richtung Burgstraße. Unter dem Straßenbelag stecken bis heute die Reste der Stadtmauer, die das alte Göppingen bis ins 19. Jahrhundert hier nach Norden hin begrenzte. Ab 1870 dehnte sich die durch die Industrialisierung boomende Stadt über die aufgelassene Stadtbefestigung hinaus aus. In diesem Bereich entstand 1884 das Haus der Fabrikantenfamilie Gutmann, wie auch 1881 die Synagoge und 1880 das Rabbinerhaus der jüdischen Gemeinde.